Vogelfreundliche Hauseigentümer können sich um Plakette bewerben

NABU Merseburg-Querfurt beteiligt sich an der  Aktion "Schwalbenfreundliches Haus"


Der NABU Regionalverband Merseburg-Querfurt und die Fachgruppe Ornithologie und Vogelschutz Merseburg starten pünktlich mit der Ankunft der Schwalben wie jedes Jahr die Aktion des NABU Landesverbandes Sachsen-Anhalt „Schwalbenfreundliches Haus“. Dabei können sich Hausbesitzer im südlichen Saalekreis, die Schwalben an ihrem Gebäude tolerieren um eine Auszeichnung bewerben oder auch vorgeschlagen werden. Verliehen werden eine wetterfeste Plakette zur Anbringung an der Hauswand und eine Urkunde.

 

Die Bewerbungsunterlagen kann man an den Wochenenden jeweils zu den Öffnungszeiten in der von der FG Ornithologie gestalteten kostenfreien Ausstellung „Lebensraum Aue“ im Merseburger „Dicken Heinrich“ in der Nähe des Schlossgartens erhalten. Dort können Interessierte auch einiges Wissenswertes über unsere drei heimischen Schwalben erfahren. Daneben finden sich alle Infos inkl. der Bewerbungsunterlagen auch im Internet unter www.NABU-LSA.de.

 

Mehl- und Rauchschwalben leisten in den Dörfern einen wichtigen Beitrag auch für die Lebensqualität des Menschen, denn sie ernähren sich ausschließlich von fliegenden Insekten. Die Hinterlassenschaften der Mehlschwalben, die die Fassaden verschmutzen, führen jedoch zum Verdruss vieler Hausbesitzer.

 

Die vor allem in Ställen nistende Rauchschwalbe hat außerdem Probleme, weil die wenigen modernen Stallungen entweder verschlossen sind oder nicht den Lebensraumansprüchen des Vogels genügen. Auch bei Haussanierungen werden Nester entfernt – häufig gar widerrechtlich. Schmutzabweisende Fassadenfarben verhindern den Neubau der Lehmnester. Durch die Versiegelung vieler Flächen können vielerorts auch keine Schlammpfützen mehr entstehen, an denen die Schwalben ihr Nistbaumaterial aufnehmen.

 

Lebensraummangel und –defizite sind der Grund, warum beide gebäudebrütenden Schwalbenarten bei uns immer mehr zurückgehen. Doch wir können etwas dagegen tun!

 

Die beiden Naturschutzvereine möchten mit der Auszeichnung von Gebäuden, an oder in denen Schwalben und andere Vögel nisten, um Toleranz und Verständnis aber auch Akzeptanz für die Bedürfnisse der Vögel werben. Wer Mehl- und Rauchschwalben, Mauersegler oder auch andere Gebäudebrüter an seinem Haus duldet und oder deren Ansiedlung fördert, kann sich um die Plakette bewerben.

 

Der NABU Merseburg-Querfurt entscheidet über die Bewerbungen und nimmt die Auszeichnungen vor. Die Plakette kann auch werbewirksam am Haus aufgehängt werden. Der Fragebogen für die Bewerbung ist unter www.NABU-LSA.de  zu finden, dort finden sich auch weitere Kontaktadressen und Steckbriefe von Rauch- und Mehlschwalbe.

 

 

Fragen zur Aktion:

 

Welche Häuser werden ausgezeichnet?

 

Insbesondere bezieht sich die Aktion natürlich auf Häuser mit (belegten) Schwalbennestern. Aber im Grunde kann und soll jedes Haus ausgezeichnet werden, das in irgendeiner Weise „vogelfreundlich“ ist. Sei es, dass aktiv Nistmöglichkeiten geschaffen werden oder Vogelnester von den Hauseigentümern toleriert und erhalten werden, z. B. neben Mehl- und Rauchschwalbe auch Mauersegler, Haussperling u. a. gebäudebrütende Arten.

 

Auch wenn künstlich geschaffene Nistmöglichkeiten noch nicht besetzt sind – wer seit mehreren Jahren bemüht ist, eine größere Anzahl Vögeln am Gebäude anzusiedeln, das Ansinnen aber noch nicht von Erfolg gekrönt war, kann prinzipiell auch eine Auszeichnung erhalten.

 

Welche Häuser können nicht ausgezeichnet werden?

 

Gebäude, die eigens für die Ansiedlung von Schwalben gebaut wurden (Schwalbenhäuser, umgebaute bzw. nicht mehr in Betrieb befindliche Trafohäuser u.ä.) können keine Auszeichnung erhalten. Ebenso können Gebäude außerhalb des ehemaligen Landkreises Merseburg-Querfurt vom Regionalverband Merseburg-Querfurt des NABU nicht ausgezeichnet werden.

 

Wie werden die Gebäude ausgewählt?

 

Jeder Hauseigentümer kann sich selbst bewerben, das Formular dazu kann oben auf dieser Seite herunter geladen werden oder ist im „Dicken Heinrich“ zu erhalten. Es können aber auch Vorschläge für diese Auszeichnung eingereicht werden. Vielleicht finden sich auch einige Schulklassen oder Kindergartengruppen, die sich in ihrem Ort auf „Schwalben-Nesterjagd“ begeben und ihre Beobachtungen dem NABU melden?