Die Lochauer Störche

Der Bau des Storchenmastes


Im Frühjahr 2016 erschien ein Storchenpaar und errichtete hinter der alten Mühle in Lochau (Saalekreis) auf einem dicken Schornstein ein Nest. Die Esse war noch in Betrieb, sodass der Schornsteinfeger aus Brandschutzgründen den Abbau des Nestes verfügte. Am 04.06. wurden die vier vorhandenen Eier in Anwesenheit von Dr. M. Kaatz vom Storchenhof Loburg sichergestellt und dort in den Brutkasten gelegt. Es schlüpfte ein Jungstorch. Die anderen drei Embryos waren wohl durch die heißen Abgase, die durch das Nest zogen, abgetötet worden. Der kleine Adebar wurde aufgezogen und später in ein Nest mit gleichgroßen Jungen gesetzt. Das“ Findelkind“ wurde mit seinen „Geschwistern“ groß und zog im Herbst ins Winterquartier.

 

Überraschend tauchten im Frühjahr 2017 zwei Störche, vielleicht das vorjährige Paar, wieder in Lochau auf. Auf dem alten Schornstein hielten sich keine Äste mehr und so hielten sie sich meist in der Elsteraue auf.

 

Der Regionalverband Merseburg-Querfurt des Naturschutzbundes Deutschland e .V .und die Fachgruppe „Ornithologie und Vogelschutz“ Merseburg e.V. beschlossen, den Störchen zu helfen und einen Mast mit Storchennest auf der Wiese hinter der Mühle zu errichten. Die Naturschutzbeauftragte Martina Hoffmann und der Storchenbeauftragte Arnulf Ryssel klärten die Eigentumsverhältnisse der Wiese, beantragten den Schachtschein und organisierten Spenden und Sponsoren. Es beteiligten sich 14 Spender, sodass die notwendigen Mittel bereitstanden. Die Firma Elektro Bohnefeld aus Löbejün, die schon weitere Nestmasten im Saalekreis errichtet hatte, wurde mit der Lieferung und Aufstellung des Mastes beauftragt.

 

Inzwischen hatte das Storchenpaar einen weiteren dicken Schornstein im Dorf entdeckt und begann auch auf ihm Nistmaterial abzulegen. Auch dieser Schornstein war noch aktiv und die Feuerwehr musste auch dieses Nest entfernen. Ein langes Rohr auf der Esse sollte einen neuen Nestbau verhindern. Die Störche ließen sich aber nicht davon abhalten, auf die Ränder der Esse weiteres Nistmaterial zu schaffen. Einen nur vier Meter hohen Nestmast an der Elster, der mit dem alten Nistmaterial verbessert wurde, nahmen sie nicht an und flogen dann fort.

 

Am 14. Dezember 2017 klappte es dann mit der Errichtung des acht Meter hohen Mastes mit der von den Ornithologen geflochtenen Nestunterlage.

 

Seit 2018 brüten die Störche regelmäßig in Lochau. 2024 wurde der zweite Storchenmast, bis jetzt nicht von den Störchen angenommen wurde, hergerichtet.

 

Hier können die aktuellen Entwicklungen zu den Störchen in Lochau aktuell nachgelesen werden:

Störche in Lochau

 

Text und Fotos: Martina Hoffmann, ergänzend durch Annett Kußmann

Fotos Störche in Lochau 2024: NABU / Siglinde Müller


Bau des Storchenmasts in Lochau 2017


Störche in Lochau 2024


Herrichtung des zweiten Mastes in Lochau 2024